SÄULEN DER DEMOKRATIE

Wettbewerbsbeitrag
Weimar 2017

MUSEUMSKONZEPT

Die Verwundbar- und Zerbrechlichkeit der Demokratie des 20.Jh. ließ uns darüber nachdenken, wie und wo sich darin Architektur positionieren kann.

 

Auch sie befindet sich in einem permanenten Prozess des Entstehens, Konsolidierens und des Zerfalls, was sich in Form der unterschiedlichen Bauepochen des Baufelds u. vor allem auch des bestehenden Museumskomplexes wiederspiegelt. Ähnlich dem Drei Säulen Prinzip der Demokratie (Judikative – Exekutive - Legislative) sehen wir die drei Prinzipien der Architektur (Firmitas – Utilits - Venustas) als essentielles Fundament, das sich im Gleichgewicht befinden soll, für ein funktionierendes Miteinander.

 

Übersetzt auf den Ort des Museums der Weimarer Republik, bedeutet das für uns eine architektonische Bezugnahme zu den Orten der Geschichte der Stadt herzustellen.

Im Speziellen sollen die bestehenden und funktionierenden Plätze (Theaterplatz und Platz mit Donndorfbrunnen) den bis dato unzufrieden stellenden Zeughaushof durch Öffnung der beiden seitlichen Flanken des Museums bzw. durch räumliche Einbindung positiv beeinflussen. Als bewusste Maßnahme, den Zeughof nicht als „Durchgang“ zu betrachten, sondern als Ort der Verbindung / Vernetzung und des Verweilens, wurde die Eingangssituation des Museums auf diese Seite verlegt. Um auf die daraus folgende neue urbane Situation qualitativ zu reagieren, sind die Nutzungen der neuen Baukörper und des Hauses Böttchergasse an diese städtischen Anforderungen anzupassen. Dies sollte bedeuten, die Erdgeschoßzonen zu öffnen und generell öffentlich bzw. halböffentlich / gewerblich zu nutzen.

 

Aus denkmalpflegerischen und architektonischen Gründen werden die Eingriffe in den Bestand auf ein Minimum reduziert.  Lediglich aus funktionellen Gegebenheiten werden geringfügige Maßnahmen, wie Durchbrüche, etc. notwendig.

Der neue dreigeschossige Baukörper soll durch seine Schlichtheit Rücksicht auf die bestehenden Proportionen nehmen.  Insbesondere soll die ehemalige Zeughausruine ihre Funktion als Fassade wiederaufnehmen (restauratorische Instandsetzung) und inhaltlich einer neuen Nutzung zugeordnet werden.

Sie fungiert dabei als Foyer, sowie als Shop und Cafe, welche auch unabhängig vom Museumsbetrieb funktionieren (nicht nur als Teil des Museums, sondern v.a. des Platzes). Somit wird die ehemalige Ruine wieder ein wesentlicher und namensgebender Bestandteil des neuen „Quartier Zeughof“.